Wiesbaden (säbelzahnkatzen-blog) – In Deutschland ist Wiesbaden die einzige Großstadt, in deren Gebiet fossile Reste von Säbelzahnkatzen entdeckt wurden. Bisher kennt man drei Funde von Säbelzahnkatzen (früher auch Säbelzahntiger genannt) aus Wiesbaden. Alle drei Funde kamen in den rund 600.000 Jahre alten Mosbach-Sanden zum Vorschein. Diese Flussablagerungen sind nach dem ehemaligen Dorf Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich benannt.
Bei den in Wiesbaden entdeckten Knochen von Säbelzahnkatzen handelt es sich um Reste der löwengroßen Art Homotherium crenatidens. Jene Säbelzahnkatze erreichte eine Schulterhöhe von ca. 1,10 Meter und eine Gesamtlänge von etwa 1,90 Meter. Männliche Tiere dieser Art wogen nach Angaben des Mainzer Zoologen Helmut Hemmer bis zu 400 Kilogramm, kleinere Weibchen bis zu rund 170 Kilogramm.
1950 barg man in den Mosbach-Sanden von Wiesbaden ein Oberarmknochenfragment, 1960 einen Oberschenkelfragment und 1963 einen Mittelhandknochen der Säbelzahnkatze Homotherium crenatidens. Diese drei Knochen befinden sich im Naturhistorischen Museum Mainz, das die größte Sammlung von Eiszeittieren aus dem Rhein-Main-Gebiet besitzt.
Nachzulesen ist dies in dem Taschenbuch „Säbelzahnkatzen“ (ISBN 978-3-640-32794-2) des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Das reich bebildete Taschenbuch ist dem Mainzer Katzenspezialisten Prof. Dr. Helmut Hemmer, dem Wiesbadener Paläontologen Dr. Thomas Keller und dem niederländischen Mammutexperten Dick Mol gewidmet.
Fossile Reste von Homotherium crenatidens kennt man auch aus Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Räuberische Zeitgenossen der Säbelzahnkatzen vor etwa 600.000 Jahren waren Riesenlöwen, Jaguare, Leoparden und Geparden.
Von Ernst Probst stammt auch das ebenfalls 2009 erschienene Taschenbuch „Höhlenlöwen“. Aus diesem geht hervor, dass in der Wiesbadener Gegend bis zu 3,60 Meter lange Riesenlöwen umherstreiften, die rund einen halben Meter länger als heutige Löwen in Afrika waren.
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